Kata Petričević wurde am 26.12.1958 im landwirtschaftlich geprägten und dennoch malerischen Ort Ulović in Bosnien und Herzegowina geboren. Dort verbrachte sie ihre Kindheit und begann im Alter von 16 Jahren mit dem Zeichnen und der Malerei. Nachdem sie ihr Studium der Technischen Chemie an der Universität Tuzla als Ingenieurin absolvierte, kehrte sie in ihre Heimat zurück. Im Jahr 1983 zog es sie nach Zentralbosnien in die Nähe der Hauptstadt Sarajevo, wo sie bis 1992 als Chemikerin tätig war. Aufgrund des Kriegsausbruches übersiedelte sie schließlich nach Österreich, wo sie seit 1993 in Salzburg lebt und arbeitet.
Bereits im Jugendalter entdeckte die kroatische Malerin ihre Vorliebe für die Ölmalerei. In den folgenden Jahren perfektionierte sie ihre Technik auf diesem Gebiet beginnend mit der surrealen Erfassung ihrer Umgebung, bis sie sich nach ihrem Umzug nach Kakanj vorwiegend der naiven Malerei widmete. Dabei verbildlichte sie die Tradition und geschichtlichen Überlieferungen Bosniens mit minutiöser Präzision. Nach einer Schaffenspause zur Zeit ihrer Migration nach Österreich begann sie mit der Keramikmalerei. Der Einstieg in diese Kunstform gelang ihr 1995 durch eine Beschäftigung im Handwerks- und Designbetrieb des Salzburger Unternehmens Steindl&Steindl. Im Rahmen ihrer dortigen Tätigkeit bemalte sie unterschiedliche Keramikgegenstände, Figuren und Kacheln mit Objekten aus der Natur. Im Laufe der Jahre erweiterte sie ihr Aufgabenspektrum um das Modellieren von keramischen Skulpturen und Büsten. Während dieser Zeit experimentierte Kata Petričević mit weiteren künstlerischen Techniken, darunter Glasmalerei, Aquarell und Acryl auf Leinwand. In den letzten Jahren kehrte sie zu ihrer ursprünglichen Leidenschaft der Ölmalerei zurück. Ihre aktuellen Werke sind von reichhaltiger Farbenpracht und starker Linienführung geprägt.
Die Verknüpfung von dynamischer Linienführung und mannigfaltigen Feinheiten konstituiert die Grundstuktur von Kata Petricevic`s Werken . Die Schwere einer irreal wirkenden Situation verflüchtigt sich durch die Leichtigkeit der Lichtverläufe und der koloristischen Expressivität.
Die Bündelung von Stilisierung und Finesse intensiviert nicht nur den Blick für die Wesentlichkeit einer Momentaufnahme, sondern auch für die Opulenz des Rausches durch Farben. Aus der Vielfalt der Interpretationsoptionen für Betrachtende resultiert letztlich die Kostbarkeit der erfassten Positionen, stets unterstützt durch die unverwechselbare Brillianz der Ölmalerei.